Nach einer erneut viel zu kurzen Nacht wurden wir in Quito von unserem Bergführer Wily abgeholt, der uns in den kommenden acht Tagen auf allen Wegen begleiten wird. Die Reise führte uns direkt nach Baños de Agua Santa, was übersetzt „Bäder des heiligen Wassers“ bedeutet. Diese Stadt in der ecuadorianischen Provinz Tungurahua mit etwa 18.000 Einwohnern ist ein wahres Naturparadies. Wir unternahmen kleinere Wanderungen und bewunderten einige spektakuläre Wasserfälle. Besonders beeindruckte uns der El Pailón del Diablo – ein 61 Meter hoher Wasserfall, der als eines der Wahrzeichen Ecuadors gilt. Am Abend genossen wir dann noch einen exzellenten, regionalen ecuadorianischen Kaffee – einfach himmlisch.
Der nächste Tag begann früh um 4:30 Uhr (wer sagt, dass man im Urlaub ausschlafen kann?), damit wir rechtzeitig den Wochenmarkt in Saquisilí, in der Provinz Cotopaxi, erreichen konnten. Wily gibt sich wirklich Mühe, uns das authentische Leben fernab der Touristenpfade näherzubringen. Auf dem Kleintiermarkt entdeckten wir sogar Meerschweinchen, die dort zum Verzehr angeboten wurden. Auf dem Großtiermarkt ging es dann wild zu: Schweine, Schafe und Rinder wurden hier gehandelt – alle Tiere durcheinander, oft nur an der Leine geführt. Auf dem Lebensmittelmarkt gönnten wir uns eine kleine Kostprobe – frisches Brot und ein süßes, heißes Fruchtgetränk.
Weiter ging es nach Chugchilán, wo uns das Hostal Mama Hilda als "Basecamp" für die kommenden Wanderungen erwartete. Um uns an die Höhe zu gewöhnen, umrundeten wir die Laguna de Quilotoa, eine atemberaubende Caldera mit drei Kilometer Durchmesser und einem eingebettenen Kratersee. Der erste „kleine“ Gipfel wartete mit 3.930 m ü. M. – die Luft war hier schon ziemlich dünn! Am Abend versuchten wir, ein wenig Schlaf nachzuholen, um am nächsten Morgen fit für den Cañón del Toachi zu sein. Dieser grüne Riesen-Canyon bot uns einen unvergesslichen Trail: Zuerst stiegen wir 700 m bis ins Tal hinab, um dann ca. 500 m bis nach Isinliví aufzusteigen.
Abschließend führte uns Wily noch zu einer kleinen Käserei in den Bergen, die von 40 Kleinstbauern mit frischer Milch versorgt wird – ein perfekter Abschluss für diesen ereignisreichen Tag. Morgen geht es weiter nach Tampopaxi, wo hoffentlich weitere Gipfelerfolge auf uns warten.
Entschuldigt die ausführlichen Texte, aber das ist nur ein winziger Ausschnitt dessen, was wir bisher erlebt haben (es gäbe noch so viel mehr zu erzählen!).
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Es gibt immer noch eine steigerung von dem was ihr schon gesehen und erlebt habt. LG Waldi